Kommentar zum antisemitischen Post von Martin Sonneborn und Co.

By Asif Masimov Окт6,2020
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Seit dem 27. September 2020 tobt im Südkaukasus zwischen Armenien und Aserbaidschan ein Krieg um die Region Karabach. Auch hierzulange wird dieser Konflikt in verschiedenen Social Media Kanälen thematisiert. Die Vertreter der beiden Diaspora konfrontieren sich in der virtuellen Welt, indem unter den Nachrichten-Postings zu dieser Thematik Hasskommentare verfasst werden. Jeder beschuldigt die andere Seite bei diesem Konflikt. Mir ist dabei aufgefallen, dass es einige Politiker gibt, die ihre Neutralität schon seit Langem verloren haben. Einer davon ist Martin Sonneborn von der Initiative „Die PARTEI“. Martin postet turnusmäßig antiaserbaidschanische Mitteilungen, wobei er immer mehr an Objektivität verliert. Ich kann mir gut vorstellen, dass diese Person keine wirkliche Auswahl an Informationen hat, denn seine Ehefrau kommt ursprünglich aus Armenien, was seine Sichtweise wohl einseitig prägt. Viele meiner Freunde machen diesbezüglich Späße: „Der Arme muss so etwas posten, sonst wird er von zu Hause weggejagt“. Beim jüngsten Posting hat Herr Sonneborn nun die Grenze überschritten, indem er neben Aserbaidschan auch noch Israel mit einer antisemitischen Aussage auf seinem Twitter-Konto beleidigt hat.

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„Israel, d. h. Überlebende eines Völkermords (begangen von Deutschen), liefert fortlaufend Drohnen an Aserbaidschan, mit denen Armenier, Überlebende eines Völkermords (mitverantwortet von Deutschen), im zivilen Bergkarabach bombardiert werden. Während Deutschland zusieht. Bizarr.“, so Martin Sonneborn.

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Ich möchte nun Schritt für Schritt Details enthüllen und sogar die antisemitischen Kommentare von seinen armenischen Followern offenlegen.

Zunächst möchte ich Martin Sonneborn aber fragen, ob er sich mit dem Völkerrecht auskennt. Wahrscheinlich ja, es ist ihm aber scheinbar egal: Hauptsache Armenier besetzen mit allen Mitteln ein fremdes Territorium. Wir leben doch hierzulande in einem Rechtstaat. Von daher ergibt sich die zweite Frage: Würden Sie, Herr Sonneborn und Ihre Follower, tolerieren, dass Berlin und noch sieben Städte in Brandenburg von einem Nachbarland in den 90er Jahren besetzt und deren Bevölkerung nach Bonn, oder in andere deutsche Städte, vertrieben werden? Wäre es für Sie und Ihre Follower okay, wenn in Berlin und den umliegenden Städten nach der Besatzung ausschließlich 100 % ein fremdes Volk leben würden, währenddessen die vertriebenen Deutschen und die anderen Nationen im Flüchtlingslager hausen müssten? Sie sprechen von Völkermord an den Armeniern. Was hat diese Thematik überhaupt mit der Besatzungspolitik zu tun!? Deutschland hat sich des Völkermordes gegen Juden sowie an den Herero und Nama schuldig gemacht. Haben nun die Juden, Nama und Herero das Recht, Bayern oder irgendein anderes Bundesland zu besetzen und deren Bevölkerung zu vertreiben!? Wobei Aserbaidschan mit der armenischen Frage vom 1915 gar nichts zu tun hat. Herr Sonneborn, Sie haben Ihre politische Ethik komplett verloren. Sie sollten jetzt mit einem Gewehr in Bergkarabach gegen Aserbaidschan kämpfen.

Ich möchte in diesem Zusammenhang auch den Holocaust ansprechen: Israel wurde nämlich erst nach dem Holocaust unabhängig. Der Völkermord geschah auf deutschem bzw. europäischem Boden und wurde durch das faschistische Regime initiiert. Aber: Was haben die Holocaust-Überlebenden mit dem Konflikt oder der israelischen Politik zu tun? Lassen Sie die verletzte Seele der Juden endlich in Frieden ruhen! Sie haben überhaupt kein Recht, darüber zu reden!

Ich möchte nun die antisemitischen Kommentare Ihrer Follower beurteilen. Unter Ihren Postings schreibt oft eine Dame namens Jaklin Chatschadorian. Jaklin ist im Kuratorium der AfD-nahen Desiderius-Erasmus-Stiftung. Sie kann arbeiten, wo sie möchte, das ist ihr gutes Recht. Dass sie aber mit ihrem Kommentar eine antisemitische Aussage äußert, finde ich überhaupt nicht in Ordnung. Herr Sonneborn toleriert gern solche Kommentare. Unter dem gleichen antisemitischen Post von Herrn Sonneborn hat Frau Chatschadorian den folgenden Kommentar hinterlassen:

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„Ist echt zu viel! Israel an der Seite von Dschihadisten mit Völkermordabsicht, aber Antisemitismus ist das Problem?“.

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Liebe Frau Chatschadorian, Antisemitismus ist ein großes und aktuelles Problem, auch hier in Deutschland, wo die Synagogen angegriffen und Juden mit Kippa auf der Straße beleidigt oder gar verprügelt werden. Ich weiß, dass in Ihrem Heimatland Armenien keine Juden leben. Eigentlich ist Armenien mit über 98 % ein monoethnisches Land. Die einzige Minderheit sind die Jesiden, deren Nachnamen sogar armenisiert wurden.

Ich stieß noch auf eine weitere antisemitische Aussage von dem Armenier Ara Yalmanian: 

„Tatsache ist, dass Israel Waffen an ein Land geliefert hat, das erklärte genozidale Absichten hat… Trotzdem muss Israel mit dieser aufgeladenen Schuld leben, an der Zerstörung eines Volkes, das bereits einen Völkermord überstanden hat, mitgewirkt zu haben“.

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Liebe Armenierinnen und Armenier, bitte hört auf, die Ereignisse aus dem Jahr 1915 auf die aktuelle Situation zu projizieren. Respektiert zumindest eure Überlebenden und Opfer! Was hat ein armenischer Soldat auf aserbaidschanischem Territorium zu suchen? Zeigt mir bitte ein Dokument, in dem steht, dass es armenisches Territorium ist oder eine sogenannte „Republik Arzach“ existiert. Es ist immer noch nicht zu spät, eigene Fehler zu akzeptieren und vor allem zu korrigieren. Findet endlich den Mut, um die armenischen Truppen zum Rückzug aus dem aserbaidschanischen Territorium aufzurufen!

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Die zweite Sache betrifft den Holocaust. Man darf nicht so mit den Gefühlen eines Volkes spielen! Wenn die Nachkommen der Täter, alle Juden für die israelische Politik machen, ist das eindeutig antisemitisch. Armenien pflegt sehr gute Beziehungen mit dem christlichen Russland und muslimischen Iran. Aserbaidschan hat hingegen sehr gute Beziehungen mit der muslimischen Türkei und dem jüdischen Israel. Wir, die Aserbaidschaner, machen aber keinen Aufschrei, wir spielen nicht mit dem Chodschali-Massaker, weil es Vergangenheit ist, die wir jährlich am 26. Februar begehen. Seid euch sicher: Wir vergessen nicht.

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