Studienseminarreisen im Rahmen des IPS-Programms

By Asif Masimov Июн 15, 2014
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Ich bin nun seit drei Monaten im Deutschen Bundestag. Ich muss eingestehen, dass ich nicht bemerkt habe, wie schnell die Zeit vergangen ist Die letzten vier Wochen wurden durch den Besuch der politischen Stiftungen geprägt. Der erste Besuch fand bei der Konrad-Adenauer-Stiftung in Eichholz bei Bonn statt. Unsere Reise begann früh morgens um 8:00 Uhr. Der Bus hat die Stipendiaten unserer Gruppe von der Wohnanlage abgeholt. Die Reise von Berlin nach Bonn dauerte ziemlich lange. Für unsere körperliche Erschöpfung wurden wir mit der Unterbringung im wunderschönen Schloss Eichholz entschädigt. Wir wurden sehr nett und freundlich von Herrn Rüdiger empfangen. Zuerst wurden wir offiziell von Dr. Christian Koecke begrüßt, zum Anschluss hat Herr Rüdiger über die Arbeit bei der KAS berichtet und einen Vortrag aus geschichtlicher Perspektive gehalten. Zwischendurch hatten wir die Möglichkeit, zusammen am Abend zu essen. Nach dem Essen begann der zweite Teil unseres Programms. Es wurde ein Vortrag über die Bonner Republik mit einer Diskussion durchgeführt. Fast alle Stipendiaten waren erschöpft von der Reise und haben später bedauert, dass sie bei dem informativen Vortrag nicht mitdiskutiert hatten. Der zweite Tag, am 23. April, begann mit einem Frühstück. Um 9:15 Uhr fuhren wir von unserem Schloss zur Villa Hammerschmidt. Dort haben wir von der Exkursionsleiterin erfahren, dass dieses Gebäude seit 1950 als Amtssitz des Bundespräsidenten diente. Nach dem Besuch dieses Gebäude habe ich verstanden, dass es sich eigentlich um einen architektonisch bescheidenen, aber geschichtlich bedeuten Amtssitz handelt. Unser Programm wurde mit dem Besuch des Museums „Koenig“ und des “Hauses der Geschichte“ weitergeführt. Im Haus der Geschichte konnte man im Rahmen einer Ausstellung klar politisch-gesellschaftliche Entwicklungen zwischen Ost und West vergleichen.
Unser Tag endete mit einem Essen in einem typischen deutschen Restaurant, im „Stiefel“.
Unser Tag endete mit einem Essen in einem typischen deutschen Restaurant, im „Stiefel“.
Der nächste Tag wurde mit einigen Vorträgen erst in Eichholz, dann mit dem Besuch des Adenauer-Hauses in Bad Honnef-Rhöndorf weitergeführt. Im Haus von Adenauer hatten wir die Möglichkeit, uns näher über die Persönlichkeit des ersten deutschen Bundeskanzlers zu informieren. Nach diesem Besuch sind wir nach Köln weitergefahren, wo wir ein Museum und den Kölner Dom besucht haben. Der Programm endete mit dem Essen im Restaurant „Schnittchen“, welches ebenfalls nach deutscher Art eingerichtet ist und entsprechend viele deutsche Spezialitäten im Angebot hat. Am letzten Tag erfuhren wir wie die Europäische Union entstanden ist. Der Vortrag wurde mit einer Diskussion weitergeführt, an der ich mich beteiligte. Unser Programm wurde mit einer Auswertung beendet. Den Stipendiaten hat die Reise und das Stiftungsseminar insgesamt sehr gefallen.
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Unser zweites Stiftungsseminar fand bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Berlin statt.

Ehrlich gesagt, waren meine Erwartungen zunächst niedriger, weil Veranstaltungen in Berlin meist etwas langweiliger sind, als Veranstaltungen außerhalb Berlins. Darüber hinaus macht man keine Reise, sondern besucht nur einige Einrichtungen vor Ort. Zu Beginn wurden wir von Axel Krumrey begrüßt, anschließend wurden uns auch Infomaterialien und Bücher zur Verfügung gestellt. Axel setzte seine Begrüßung mit einem Vortrag über die Tätigkeitsschwerpunkte der RLS fort. Ebenso wurde die Präambel aus dem Grundsatzprogramm der Partei „Die Linke“ vorgestellt und diskutiert. Im Diskussionsteil habe ich einige kritische Fragen in Bezug auf diese Präambel gestellt. Ich fand manches zu utopisch, z.B. die Vorstellung von vollständiger globaler Millitärischer Abrüstung. Das ist zwar ein wünschenswerter Ziel, ich kann mir aber nicht vorstellen, dass dies in Praxis realisierbar wird. Außer mir waren auch einige Kolleginnen und Kollegen kritisch gegenüber diesem Programm. Später haben wir orientalisches Essen gegessen mit leckeren Kuchen. Der zweite Teil des Tages wurde mit einem Vortrag von Dr. Florian Weis fortgeführt, anschließend gab es eine Gruppenarbeit. Daraufhin fand eine Auswertung und Diskussion statt. Anschließend referierte Cornelia Hildebrandt über die politische Linke in Deutschland. Anwesend war Horst Kahrs aus dem Institut für Gesellschaftsanalyse der RLS. Die Diskussion war kontrovers und es gab klare Meinungsunterschiede zwischen den IPS-ler und den eingeladenen Experten. Der zweite Tag war sehr produktiv und mit interessanten Besuchsorten. Zuerst besuchten wir das jüdische Museum in Berlin. Bis jetzt hatte ich viel über das Judentum und die Verfolgung von Judinnen und Juden in Deutschland gehört, aber ich hatte keine richtige Gelegenheit, dies bis lang vor Ort zu nachvolziehen . Dieses Museum war der richtige Ort, wo man von der Vergangenheit bis zur Gegenwart etwas über das Judentum erfahren konnte. Zwischendurch hatte ich die Möglichkeit, mit meinem Kollegen aus Israel, Doron Gilad, darüber zu diskutieren.
Nach dem Besuch dieses Museums und einem orientalischen Essen in der RLS-Stiftung sind wir nach Wannsee weitergefahren, um das Haus der Wannsee-Konferenz zu besichtigen. Ich hatte schon sehr viel über diese Konferenz gehört und gelesen und dieses Seminar bot mir die Gelegenheit, das Haus vor Ort zu sehen. Die Führung innerhalb des Hauses war sehr interessant.
Nach dem interessanten und produktiven Tag fuhren wir zurück zu unserer Wohnanlage. An nächsten Tag hatten wir auch ein anspruchvolles Programm. Zuerst besuchten wir die Gedenkstätte an der Berliner Mauer. Ich hatte dieses Museum schon einmal im Jahre 2008 im Rahmen des DAAD-Stipendiums besucht. Ich fand die Exkursion sehr interessant und erfuhr etwas über die tragischen Hintergründe. Der Besuch wurde mit einem Fotoshooting fortgesetzt.
Nach der Besichtigung dieses Museums fuhren wir zur RLS zurück. Es gab eine Diskussion zum Thema „Erinnerungskultur und Erinnerungspolitik“, mit Petra Pau (Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages), Dr. Elke Gryglewski (Haus der Wannseekonferenz), Dr. Maria Nooke (stellv. Leiterin der Gedenkstätte Berliner Mauer). Ich fand die Diskussion sehr spannend, weil unter den Moderatoren auch unsere Stipendiatin, Magda Nemkyova, aus Tschechien war. Die anderen Stipendiaten hatten auch Möglichkeit, ihre Fragen zu stellen.
Petra Pau, Dr. Maria Nook, Dr. Elke Gryglewski, Magda Nemkyova

Der letzte Punkt in unserem Programm war eine Führung durch die East-Side-Gallery. Zuerst haben wir die Hintergründe dieser Galerie kennengelernt, später gingen wir zu der Mauer.

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Zum Abschluss haben wir das Seminar von der RLS bewertet und unsere Einschätzungen abgegeben. Ich habe eine sehr positive Bilanz gezogen, weil ich durch dieses Programm mehr gelernt habe, als ich erwartet habe. Am Ende wurden uns Zertifikate über die Teilnahmebestätigung ausgehändigt. Ich muss sagen, dass wir von der Konrad-Adenauer-Stiftung keine solche Zeugnisse bekommen haben.
Ich bin im Großen und Ganzen sehr zufrieden mit diesen beiden Seminaren gewesen. Ich habe meine Kenntnisse über die Geschichte von Deutschland vertieft, viele Vorträge angehört und an den Diskussionen aktiv teilgenomme

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